Hier wieder ein paar lose zusammengewürfelte, aber handverlesene Fundstücke aus der großen weiten Welt des Internets:
Stevan Paul schreibt über seine kulinarischen Erfahrungen in Japan, köstlich, das macht Fernweh und Hunger.
Frau Haessy war beim Frisör und beschreibt dieses Erlebnis und man lacht und nickt wissend und hat das ja auch schon mal erlebt, und man denkt, selber schuld, das war doch klar, und dann schlägt sie den Bogen und man möchte rufen Genau! Billig ist blöd! An dieser Stelle übrigens ein Hoch auf meine Haarschneideschere, die mir seit Jahren gute Dienste leistet.
Mit Karneval kann ich ja eigentlich überhaupt gar nichts anfangen, aber diese Fotos von Smilla Dankert mochte ich sehr. Und dann hat sie auch noch die Gartenvögel an der Futterstation fotografiert, mit Wahnsinnsgeduld und laufender Nase und eisigem Zeigefinger, so tolle Aufnahmen, ich hab das ja neulich auch versucht, mit deutlich weniger Erfolg (und natürlich deutlich weniger Geduld...).
Beim Gärtnerinnenblog gefunden: Vier Disney-Zeichner malen einen Baum. Ich könnte denen stundenlang zugucken...
Wo wir schon beim Zeichnen und Staunen sind, hier noch ein paar bewegte Illustrationen.
Aahhrrr, und ich glaube, ich muss mir eine Plüsch-Kakerlake nähen!
Eine gute Woche!
Tausende von Menschen gehen in diesen Tagen auf die Straße - als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des brutalen Attentats in Paris und als Geste für das Selbstbewusstsein freier Gesellschaften, islamische Organisationen haben sich - klar wie nie zuvor - mit sehr deutlichen Worten von dem Attentat distanziert, es wird diskutiert, was Satire darf und was nicht, Millionen Menschen sind "Charlie", zunächst eine spontane, symbolische Geste der Solidarität, und dann als viel größere Idee, die mit den Begriffen Freiheit von Presse & Meinung, Freiheit im Allgemeinen, Rechtsstaatlichkeit usw. formuliert wird, manche wollen aber eben nicht Charlie sein, oder empfinden einen emotional-moralischen Druck aus dem (Online-)Umfeld, sich zu empören, sich zu positionieren, gut oder böse, und warum gibt es eigentlich keinen Massenaufschrei für die Terroropfer in Pakistan oder Nigeria... Manchmal möchte ich einfach nur den Kopf in den Sand stecken, und weiß natürlich, dass das keine Option sein kann, ich will informiert sein, und ich finde die Fülle an Informationen großartig und notwendig, zum Filtern und Bewerten, ja das ist anspruchsvoll bis anstrengend, Denken kann halt anstrengend sein, im Idealfall führt es zu Reaktionen und Handlungen.
Ich sortiere, recherchiere, lese, hinterfrage... und trotzdem bleibt ein Wirrwarr in meinem Kopf.
Andere können ihre Gedanken so viel besser in Worte fassen, zum Beispiel die Raumfee, hier und
hier und hier, ich mag jeden dieser
Artikel so sehr.
"Zu wissen, dass alle unter dem selben Himmel leben, reicht nicht aus, wenn nicht alle den gleichen Horizont haben."
So, da ist es nun, das Neue Jahr. Noch unbeschrieben, frei für Wünsche, Hoffnungen, neue Möglichkeiten, man ist neugierig, was es einem wohl bringt, erwartungsvoll, vielleicht voller Elan und guter Vorsätze. Natürlich braucht man dafür kein bestimmtes Datum und kann Veränderungen jederzeit angehen, aber so ein Jahreswechsel ist einfach ein guter Anlass, um kurz inne zu halten, zu schauen, wo man steht und wo man hin möchte, durchzuatmen - und dann weiter zu machen.
Für das neue Jahr habe mir einen kleinen Wunschzettel geschrieben, der kommt in eine Kiste und wird am Ende des Jahres wieder rausgeholt. Mehr kleine Dinge als große Vorsätze - laut Cello zu üben, auch wenn es (noch) schräg klingt und die Nachbarn vielleicht genervt sein könnten, Englisch zu quatschen, auch wenn es holpert, diesen Blog weiter zu machen, auch wenn ich das manchmal alles wieder in die Tonne stampfen möchte, endlich die Shopseite hier zu basteln, mehr nähen, mal wieder zeichnen oder töpfern oder drucken, einfach so aus purer Freude, spielerischer sein, manchmal mutiger, einfach Machen, weniger Zweifler und Zauderer sein, ich neige gerne dazu, alles zu durchdenken und abzuwägen, alles richtig machen zu wollen (und es allen Recht machen zu wollen), nach einem blöden Sturz im letzten Jahr ist mir wieder sehr bewusst, wie wertvoll Gesundheit ist, mehr Achtsamkeit, bereichernde Begegnungen, Lebensfreude, Liebe... all das wünsche ich mir und allen, die hier mitlesen, für 2015.
Und einfach mal alles locker lassen, mehr Gelassenheit, und sehen, dass alles so, wie es ist, schon ganz schön toll ist.
Dankbar dafür sein.
Nach chinesischem Horoskop ist 2015 ein Ziegenjahr, dominiert von Umsicht, Verständnis und Harmonie. Ich glaube, damit kann ich gut leben.
Ärztlich verordnetes Nichts-Tun. Ein Biosuppenhuhn im Topf, Frau Pimpis Immunbooster direkt aus der Flasche, Pellkartoffeln auf der Stirn, Zwiebelsaft, literweise Thymiantee, heißen Schnaps mit Pfeffer vorm Schlafen gehen... ich arbeite mich durch sämtliche Hausmittel, um den "sauschweren Männerschnupfen" (anhand von Frau Nessys Beschreibung eindeutig als solchen identifiziert) ohne Antibiotika los zu werden. Nichts-Tun ist gar nicht so einfach, so kurz vor Weihnachten, noch so viele to-do-Listen, Basteleien, Erledigungen... Stopp. Nichts tun. Ohhmmm. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.
Obwohl, sollte ich vor Weihnachten genesen, werde ich ein Faultier nähen, habe ich beschlossen. Faultiere werden nämlich zuwenig beachtet, als Kuscheltier sind sie mir jedenfalls noch nicht untergekommen. Dafür aber als süße Kettenanhänger.
Faultiere hängen mit ihren bis zu 10 cm langen Krallen fast ihr ganzes Leben am Baum, sie können nicht laufen, nur kriechen, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1m/Stunde(!), und trotzdem klettern sie etwa alle 10 Tage mühsam vom Baum, um ihr Geschäft zu verrichten. Jaaa, solche Informationen bekommt man in einem Hörbuch für Kinder. Es heißt "Kuckuck, Krake, Kakerlake - Das etwas andere Tierhörbuch" und erzählt wunderbar witzig und informativ von sehr ungewöhnlichen Tieren wie dem Wasserreservoirfrosch, dem Riesenröhrenwurm, oder dem dsungarischen Zwerghamstermännchen. Wem das noch nicht genug Tiergeschichten sind, es gibt noch ein weiteres ebenso empfehlenswertes Hörbuch über Wintertiere: "Eisbär, Elch und Eule - von Schnee- und Eisbewohnern", ebenfalls erschienen im Oetinger-Verlag. Beide Hörbücher sind für Kinder ab 8 Jahren angegeben (wir haben sie schon etwas früher gehört) und sind auch für Erwachsene total gut zu hören, zum Beispiel wenn man krank auf dem Sofa liegt.
So, ich häng hier jetzt noch ein bisschen rum und hör die Geschichte vom arktischen Erdhörnchen, dass im Winter 8 Monate schläft und seine Körpertemperatur dabei bis zum Gefrierpunkt sinken lassen kann. Total verrückt.
Bleibt gesund!
Dieser Song hat mich heute durch den Tag begleitet. Für die Freiheit, gegen die Bornierten, für Toleranz, gegen Homophopie.
Marcus Wiebusch hat als Kopf und Sänger der Hamburger Band Kettcar einige der (für mich) schönsten, ehrlichsten und traurigsten Lieder der letzten Jahre geschaffen.
Das Stück "Der Tag wird kommen" ist ein 7-Minuten-Song von seinem in diesem Jahr erschienenen Solo-Debüt-Album "Konfetti". Es sollte dazu mehr als nur ein "normales" Musikvideo entstehen, ein Musikkurzfilm sollte es werden. Der hätte das Videobudget der Hamburger Independent Plattenfirma Grand Hotel van Cleef gesprengt, Wiebusch entschied sich für eine crowdfunding-Kampagne, über 54000 Euro kamen zusammen und haben dieses musikalische und filmische Plädoyer gegen Homophopie im Fußball möglich gemacht, seit gestern ist der Film im Netz.
Gänsehautfaktor: hoch!
"Es wird der Tag kommen, an dem wir die Liebe, das Leben und die Freiheit feiern. Jeder liebt den, den er will und der Rest bleibt still. Ein Tag, als hätte man gewonnen. Dieser Tag wird kommen. "
So, ich höre mir jetzt den Rest vom Album an. Euch eine gute Nacht.