Ich brauch´ ihn nicht das ganze Jahr, so dicke sind wir nicht, der Rhabarber und ich. Aber im Mai und Juni, wenn er Saison hat, freue ich mich über die roten Stangen (die übrigens ein Gemüse sind und kein Obst, wie man annehmen könnte) und trage sie nach Hause, um dann Kuchen, Kompott oder Sirup aus ihnen zu machen. Denn roh essen, in Zucker gestippt, als Kind gerne gemacht, boah nee, das geht nicht mehr.
Jedes Jahr mindestens einmal gemacht werden diese traumhaft süß-sauren Rhabarbermuffins. Sonst eher kein großer Muffin-Fan, gehören diese hier zum Standard-Rhabarber-Backrepertoire, aus dem Handgelenk geschüttelt sozusagen. Sehr fluffig, super schnell gemacht, man braucht nicht mal einen Mixer, 2 - 3 Stangen Rhabarber reichen aus, und die Säure der Rhabarberstückchen in Kombination mit der Zimt-Zucker-Kruste - einfach gut.
Rezept:
150 g brauner Zucker
80 ml neutrales Pflanzenöl
1 Ei
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Joghurt oder Buttermilch
250 g Rhabarber (ca. 2-3 Stangen)
70 g Haselnüsse oder Walnüsse
300 g Mehl
1/2 TL Natron
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
Guss:
1 EL zerlassene Butter
50 g brauner Zucker
1 TL Zimtpulver
Zucker, Öl, Ei, Vanillezucker und Joghurt bzw. Buttermilch in einer Schüssel gut verrühren, das ist sehr flüssig und geht am besten mit einem Schneebesen.
Den Rhabarber putzen, waschen und in kleine Stücke schneiden (ca. 1 cm Länge). Die Nüsse grob hacken, Nüsse und Rhabarber unter die flüssige Mischung geben.
In einer zweiten Schüssel Mehl, Natron, Backpulver und Salz vermischen und nach und nach unter die Fruchtmischung rühren, ebenfalls mit dem Schneebesen oder einem Holzlöffel. Hier ist wichtig, nicht zu doll und zu lange zu rühren, sonst wird der Teig zäh und später nicht fluffig!
Ein Muffinblech fetten, die Mulden maximal 2/3 hoch mit dem Teig füllen (bei einer 12er Form bleibt bei mir immer etwas Teig übrig, den ich in zwei kleinen Tassen backe, wenn man die Mulden zu voll macht und beim Backen die "Häubchen" zu sehr über den Rand gehen, bekommt man die Muffins schlecht aus der Form).
Für den Guss die zerlassene Butter mit dem Zucker und dem Zimt mischen und auf dem Teig verteilen.
Im vorgeheizten Backofen (200° oder 180°Umluft) ca. 25 - 30 min backen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen, dann aus den Mulden nehmen und genießen. Lauwarm sind sie besonders lecker, halten sich aber auch einige Tage.
Seit 3 Jahren gibt es eine Rhabarberpflanze im Garten, im ersten Jahr mit bleistiftdünnen Stängelchen, im zweiten ist sie gar nicht aufgetaucht und ich hatte sie bereits abgeschrieben, der Standort ist auch schwierig, ist sie nun erstaunlicherweise wieder aufgetaucht und kann wohl bald sehr vorsichtig beerntet werden.
Die rosa Blüten gehören übrigens zum Apfelbaum, nicht zum Rhabarber, sie sehen gerade so schön aus.
Bei Micha gibt es heute Rhabarber-Johannisbeertarte mit Haselnussbaiser, oder wie wär´s mit diesem Eis? Süßen Sonntag!
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