Beim Nähen brauche ich Platz. Besser gesagt, VOR dem eigentlichen Nähen. Stoffe, Reißverschlüsse, die Schneidematte, Schnittmuster, Skizzen, alles wird auf dem Boden ausgebreitet und kombiniert, kein Tisch war bisher groß genug. Ein Kissen, weil die Knie irgendwann weh tun. Kaffee in Reichweite.
Die Entscheidung, welchen Stoff ich benutze, was ich überhaupt nähe, welche Kombinationen ich mag, all das dauert oft länger als das Nähen selbst. Ich kann stundenlang zwischen Stoffbergen hocken und nachdenken, Häuflein nach Farben sortieren, doch alles unpassend finden und mal eben was färben oder bestempeln oder im Keller Flohmarktkisten durchsuchen auf der Suche nach einem bestimmten Teil (wie hier das alte Ringelsweatshirt, das ich für den Waschbärenschwanz brauchte....) Unerfreulicherweise muss ich das Nähen ab und zu für meinen regulären Job unterbrechen, was aber auch gut ist, sonst würde ich völlig in meinen Nähhäufchen versacken.
Sich freuen, alles wieder weg zu räumen, ich bin nach spätestens 2 Tagen selbst genervt vom Chaos. Und dann mindestens 3 Wochen gar nichts nähen. Wieder Platz haben. Für andere Ideen, zum Beispiel ein Grußkärtchen mit Blumensamen für eine Freundin basteln. Oder einfach mal rausgehen, zum Beispiel an den Elbstrand, immer wieder so schön und viel zu selten.
Der momentane Nähaktionismus hat übrigens einen Grund: nächste Woche bin ich bei einem pop-up-store in Hamburg dabei, und kurz vorher überfällt mich natürlich die (unberechtigte) Panik, ich könnte nicht genug Sachen haben... Also falls hier jemand aus Hamburg am Donnerstag Zeit hat, hübsche handgemachte Kleinigkeiten shoppen oder einfach mal Hallo sagen möchte, ich freu mich... Kaffee gibt es da übrigens auch.
Verlinkt mit Ninjas Samstagskaffee.
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Mila (Samstag, 02 Mai 2015 16:30)
Ich wünsche dir viel Erfolg für deinen Pop-up-store-Beitrag... Das mit dem Chaos kenne ich leider nur zu gut. Bei mir geht das Werkeln ohne einfach nicht. Ich muss auch mitten zwischen den Sachen sitzen... LG mila