Morgens mit dem ersten Kaffee erstmal ´ne Runde durch den Garten, ohne Jacke, barfuss, mit Sonne und Vogelgezwitscher, grossartig. So könnte ein Tag immer anfangen.
Früher in Omas großem Bauerngarten und auch im elterlichen Schrebergarten lieber genascht als geholfen, habe ich später in allen Wohnungen jeden verfügbaren Platz zum Begärtnern genutzt - Balkone, abenteuerliche Konstruktionen an Fenstern, Garagendächer (der Vermieter ist fast in Ohnmacht gefallen), jetzt das kleine Stadtgärtchen. Das ist sehr schön, aber manchmal träume ich von mehr Platz, fetter Erde, alten Gemüsesorten (ich bin die, die stundenlang im Gartenfachmarkt die Samentütchen studieren kann), büschelweise Kräuter und Sommerblumen ernten - das kriegt mein Gärtchen mit seinem Schatten, der schlechten Erde und den Baumwurzeln nicht hin...
Aber es gibt da dieses Feld in der Eidelstedter Feldmark, mitten in Hamburg. Die Familie Ramcke baut dort seit Jahrzehnten Futterrüben für die Elefanten in Hagenbecks Tierpark an, dafür gibt es dann von Hagenbecks den Elefantendung, besser kann man seinen Acker wohl nicht düngen.
Das Prinzip der Saisongärten ist super, man mietet für eine Saison (ca. Anfang April bis Oktober) ein Stück Land (80 qm für 199 Euro oder 40 qm für 115 Euro) und bewirtschaftet es nach eigenen Vorstellungen, man muss sich keinen Kleingartenvereinsregeln mit Kassenwart und genormter Heckenhöhe unterwerfen, einzige Bedingung: kein künstlicher Dünger und nichts Mehrjähriges/Festes, im Oktober wird nämlich alles wieder umgepflügt.
So sah es Ende März aus:
Und so letzte Woche:
Eigentlich habe ich keine Zeit für so ein Projekt, müsste erst hinradeln, um dann mit der Gießkanne zu gießen, und wie schnell wächst eigentlich das Unkraut auf so einem Acker... trotzdem ist die Versuchung groß - fetter Ackerboden, volle Sonne, angeblich keine Nacktschnecken, dafür Hase und Reh, die sich ab und zu bedienen, der Austausch mit anderen Gartenbesitzern (bis jetzt ergab sich immer ein netter Schnack, wenn ich da neugierig am Feldrand stand), selbst angebautes Biogemüse ernten.
Ich werde wohl weiter vorbeiradeln und mir das anschauen und darüber nachdenken, und bis dahin werde ich weiter meine Töpfe und Holzkisten bepflanzen, mich über grüne Spitzen freuen, mich über schlechte Erde, Schatten und Nacktschnecken ärgern, dafür aber barfuss, mit Schlumpihose und ´nem Kaffee in der Hand.
verlinkt zu Ninjas Samstagskaffee.
Kommentar schreiben
Regula (Samstag, 18 April 2015 13:31)
Schönes Wochenende! Regula